Tuesday, June 17, 2008

UN-Millionen für Nordkorea


UN-Millionen für Nordkorea
UNDP-Prüfbericht bestätigt schwere Unregelmäßigkeiten.

Pjöngjang/Genf. (rel) Mitarbeiter und Funktionäre des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) für Nordkorea sollen entgegen interner Richtlinien seit 1997 Güter und Hilfsgelder in Millionenhöhe direkt und ohne Kontrolle an das Regime in Pjöngjang geleistet haben. Dies geht aus einem 353 Seiten starken Untersuchungsbericht (External Independent Investigative Review Panel) der UN hervor, der Anfang Juni veröffentlicht wurde und heute, Dienstag, neuerlich in Genf beraten werden soll.
Wie das US-Nachrichtenportal Fox-News zitiert, habe das UNDP der Besetzung "heikler UN-Mitarbeiterposten" wie den des Finanzreferenten durch die nordkoreanische Regierung geduldet, obwohl Angehörigen eines "Empfangsstaates" die Ausübung von UN-Funktionen nicht gestattet ist.

Hinzu kommt, dass die Gehälter der nordkoreanischen UN-Mitarbeiter laut Fox-News "in harter Währung" und direkt an das Regime in Pjöngjang überwiesen worden sein sollen. Wofür das Geld aber verwendet wurde, konnte nie überprüft werden. Laut Untersuchungsbericht dürften mindestens 9,12 Millionen Dollar irregulär geflossen sein.

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen steht aber nicht nur wegen zweifelhafter Personalentscheidungen und illegaler Überweisungen unter Beschuss. Die Autoren des Berichts wollen zudem wissen, dass auch so genannte "duale Güter", die sowohl für zivile als auch für terroristische Zwecke genutzt werden können, nach Nordkorea geliefert wurden. Neben Computern und Software soll das Regime Satelliten-Empfangsgeräte, Spektrometer und Messapparate erhalten haben.

Nach Auffliegen der Verstöße wurde das Programm 2005 beendet. Die Verantwortlichen wurden bisher gerichtlich nicht belangt.

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